5. Klasse: Basidiomycetes
Kennzeichen: Karyogamie und anschließende Meiose laufen im als Basidie (= Ständer) bezeichneten Meiosporangium ab
A: Unterklasse Heterobasidiomycetidae
Basidien durch Querwände in 4 Zellen unterteilt
wichtige Pflanzenparasiten, u. a. Brandpilze (Ustilago-sp.) und Rostpilze (Puccinia graminis - Getreiderost)
B: Unterklasse Homobasidiomycetidae
Basidien ausnahmslos einzellig
umfaßt die Mehrzahl der Speise- und Giftpilze
Ordnungen, bei denen die gesamte Oberfläche ganz oder teilweise vom Hymenium bedeckt ist:
1. Ordnung: Poriales
u. a. krustenbildende Rindenpilze wie Schmetterlingsporling und Zunderschwamm
2. Ordnung: Cantharellales
u. a. Leistenpilze (Fam. Cantharellaceae) mit Cantharella cibarius, dem Pfifferling
3. Ordnung: Polyporales
charakterisiert durch konsolenförmige Fruchtkörper
Porlinge, u. a. Austernseitling und ostasiatischer Shiitake-Pilz (Lentinus edodes, auch bei uns vorkommend)
pharmazeutisch bedeutungsvoll: Lentinan, 1,3- und 1,4-verknüpftes Glukan mit immunstimulierender, evtl. auch cancerostatischer Wirkung
Lamellen- und Röhrenpilze (Hymenium im Inneren des Fruchtkörpers):
4. Ordnung: Russulales
Täublinge und Milchlinge
5. Ordnung: Agaricales
wichtigste Gruppe der Lamellenpilze
Vertreter: u. a. Zuchtchampignon (Agaricus bisporus) allgemein bedeutungsvoll: Basidiomycetengifte, insb. cyclische Peptide aus Arten der Gattung Amanita, daneben auch Alkaloide (Muscarin, Muscimol, Psilocybin) aus Rißpilzen (Inocybe-sp.), Trichterlingen (Clitocybe-sp.), Fliegen- und Pantherpilz (Amanita muscaria, A. pantherina) und Psilocybe -Arten (halluzinogen wirksames Psilopcybin aus Psilocybe mexicana, dem in Mexiko beheimateten, zur Erzeugung religiös-ritueller Rauschzustände verwendeten "teonanacatl" = "Fleisch der Götter"
6. Ordnung: Boletales
umfassen zahlreiche bekannte Röhrenpilze, u. a. den Steinpilz (Boletus edulis) und Maronenröhrling (Xerocomus badius)
allgemein interessant: Blaufärbung bei Anschneiden des Maronenröhrlings (hervorgerufen durch Oxidation von Pulvinsäurederivaten nach Kontakt mit in anderen Kompartimenten des Pilzes vorliegenden Oxidasen bei Gewebeverletzung)
"Bauchpilze", deren geschlossene Fruchtkörper sich erst nach der Sporenreife öffnen:
7. Ordnung: Lycoperdales (Stäublinge)
Boviste
8. Ordnung: Geastrales
Erdsterne; äußere Hülle der Fruchtkörper löst sich sternförmig nach außen von der inneren, glebahaltigen Hülle ab
9. Ordnung: Nidulariales
Teuerlinge; mehrere Glebabereiche liegen wie kleine Geldstücke in der becherförmigen Peridie
10. Ordnung: Phallales
Gitterpilze, Tintenfischpilze, Stinkmorchel; Fruchtkörper im jungen Zustand von der gallertigen Pteridie umgeben, die später gesprengt wird und die Gleba freigibt

© Thomas Schoepke